Sonntag, 6. Februar 2011

Gelesen im Oktober 2010

Thomas Hoffmann hat einfach Recht. Wenn man immer eine ausführliche Rezension verfassen will und nebenher nur ein paar andere Interessen hat, geht viel von dem Gelesenem einfach unter. Also mache ich es ihm einfach nach und schreibe einmal herunter, was ich in den letzten Wochen so gelesen habe. Sofern ich das noch präsent habe (ich muß mich da in der nächsten Zeit zu etwas mehr Disziplin verpflichten).

Gunther Arentzen : Christoph Schwartz - Detektiv des Übersinnlichen 2010
Angenehme Horror-Fantasy im Stil der 70er, sehr empfehlenswerte Trivialliteratur

Brent Weeks : Shadow's Edge & Beyond the Shadows
Intelligente Fantasy, beginnt in Band 1 mit Low Fantasy und ändert sich bis Band 3 zu High Fantasy. Liest sich ab Band 2 wie Robert Jordans "Wheel of Time", aber Weeks kriegt so gerade noch die Kurve und schließt die Geschichte mit Band 3 sauber ab, anstelle in eine Endlos-Story zu münden. Hat mir gefallen, den Autor werde ich mir merken.

Adrian Tchaikovsky : Invasion des Feuers
Adrian Tchaikovsky : Der gepanzerte Skorpion
Adrian Tchaikovsky : Die geflügelte Armee
Adrian Tchaikovsky : Schwarzer Glanz
Wie man sieht : Ein Zyklus. Unter dem Titel "Schwarmkriege" habe ich hier eine Mischung aus SF und Fantasy gelesen, wobei allerdings die Fantasy m.E. überwiegt. Ausgangspunkt ist, daß nicht Dinosaurier, sondern Insekten früher die Erde bevölkerten, die Menschen Kräfte und Fähigkeiten der Insekten geerbt haben. Die Wespen wollen jetzt die Weltherrschaft ...
Hier sieht man übrigens schön, daß es durchaus Sinn machen kann, englische Originale auf zwei Teile aufzuteilen. Denn jedes Buch hat locker seine 400 Seiten, das reicht für einen Band. Und ja, "englisches Original", trotz seines Namens stammt der Autor aus Lincolnshire.
Ich habe mich hier nicht gelangweilt, die phantastischen Elemente werden einerseits sparsam eingesetzt, andererseits sind sie als Erbe der Menschheit andauernd präsent, woraus sich ein unterhaltsamer Mix bildet. Trotz des ziemlich platten Plots mit dem Drang nach der Weltherrschaft hat der Autor es geschafft, hier lesenswerte Romane zu schaffen. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Walter Jon Williams : Sternendämmerung
Der zweite Teil der Shaa-Geschichten. Eine toll geschriebene Space Opera mit vielen Verwicklungen und einer interessant beschriebenen Gesellschaft. Nicht der Meilenstein der SF, aber ausnehmend gute Unterhaltungs-SF.

Gardner Dozois (Hrsg.) : Best New SF 22 (2009)
Na ja, diverse der dort veröffentlichten Stories kann man in die Tonne treten. Insbesondere diejenigen alteingesessener und absolut zu Unrecht hochgelobter Autoren wie Reynolds, McDonald oder Schroeder. Ich bin da noch nicht durch, das ist ein 700-Seiten-Ziegelstein, aber bisher habe ich zwei Namen auf meiner "unbedingt merken"-Liste : Paolo Bacigalupi und Robert Reed. Insbesondere der letzte hat es mir angetan, kupfert der in "Five Thrillers" doch einfach ungeniert bei Heinlein ab - und legt eine sehr wohl lesenswerte Story hin. Ich bin mal gespannt, auf wen ich noch stoße. Auf jeden Fall habe ich mir schon mal den diesjährigen Ziegelstein auf meinen SUB gepackt.

Jänchen / Rößler (Hrsg.) : Die Audienz
Ein Wurdack-Kurzgeschichten-Band auf gewohnt hohem Niveau, auch wenn mir der tiefere Sinn einiger Stories verborgen bleibt. Kaufen !

Storyolympiade 2010 (Hrsg.) : Rache!
Der Storyolympiade-Kurzgeschichtenband vom Wurdack-Verlag. Gemischte SF, Fantasy und Phantastik mit zwar durchschnittlich ziemlich hohem, aber ebenfalls ziemlich schwankendem Niveau. Allerdings ist dies Nörgeln auf einer sehr hohen Ebene, von daher : Kaufen !

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