Montag, 26. März 2012

Gini Koch : Alien Tango



Gini Koch : Alien Tango
Aus dem Amerikanischen von Diana Bürgel
Piper 2012, 512 Seiten, € 9,99
ISBN : 9783492268561
Leseprobe


Kitty Katt rettet die Welt vor einer Anti-Alien-Terrorgruppe, zersprengt den Alien-Schild um die Erde und boxt sich bei Jeffs Familie durch.

Gini Koch wiederholt sich nicht. Das war das erste, das mir beim Lesen dieses Romans auffiel. Denn das Grundthema ist, seien wir ehrlich, trivial. Und gerade bei solchen trivialen Themen passiert es leicht, daß man zwar mit dem ersten Roman ein Novum schafft, dieses Novum aber in den Folgebänden nur graduell abgewandelt wieder und wieder erzählt. Das geschieht hier nicht, Katherine und Jeff entwickeln sich und ihre Beziehung weiter.

Sehr gefallen hat mir auch, daß Gini Koch nicht nur die Beziehung der beiden Hauptpersonen weiterentwickelt, sondern auch die Nebenhandlungsstränge und -personen im Blick hat. Der Leser bekommt weitere Einblicke in die politische und gesellschaftliche Struktur der Aliens auf der Erde, die genutzt werden, um ziemlich deutliche Kritik an einigen Auswüchsen der amerikanischen Gesellschaft zu üben. Diese Kritik ist in eine spannende und dynamische Handlung verpackt und wird absolut unoberlehrerhaft zum Leser transportiert.

Dieser Roman entspricht auch exakt den Dibooschen Kriterien : Es gibt Raumschiffe (zwar nur ein Space Shuttle, aber immerhin), Aliens (sowieso) und teilweise echt herbe Sexszenen. Im Gegensatz zur männlichen SF geht die Autorin recht offen mit ihrer Sexualität um und füllt die drei Punkte zwischen "Und sie schloß die Augen, als seine Lippen die ihren berührten" und "Am nächsten Morgen wachte sie glücklich in seinen Armen auf" graphisch aus. Dabei stellt sie sich als echte Amerikanerin dar, einige der angesprochenen Denk- und Verhaltensweisen sind für Kontinentaleuropäer schon gewöhnungsbedürftig.

Insgesamt ein gelungener zweiter Band eines sich in Richtung "Kult" entwickelnden Zyklus.

Gini Koch : Aliens in Armani

Sonntag, 25. März 2012

Karsten Kruschel : Galdäa


Karsten Kruschel : Galdäa - Der Ungeschlagene Krieg
Wurdack-Verlag 2011, 446 Seiten
ISBN 978-3-938065-72-3
Leseprobe


"Wir wollen diesen Krieg beenden. Das kann nur auf zwei Weisen geschehen. Entweder durch die völlige Harmonie der Beteiligten oder die totale Vernichtung einer der Parteien."
Tara SKhanayilhkdha Vuvlel TArastoydt, galdäische Konsulin auf Penta V.

Dabei behauptet die offizielle Geschichtsschreibung, die Sicherheit sei schon vor Jahrzehnten wieder hergestellt worden. Allerdings geraten die Dinge in Bewegung, als ein Datenchaos die offiziellen Stellen lahmlegt und Michael Sanderstorm einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur kommt.
Soweit der Klappentext von Karsten Kruschels neuem Roman "Galdäa". Er spielt im gleichen Universum wie seine "Vilm"-Geschichten, die im letzten Jahr den Deutschen Science Fiction-Preis gewannen. Und auch dieser Roman ist von derselben Güteklasse. Im Gegensatz zu "Vilm" spielt er aber nicht am Rande des zivilisierten Universums, sondern im Zentrum. Antibon Legba und die Goldenen etwa, die in Vilm nur Nebenfiguren und Randthemen sind, werden hier schlaglichtartig beleuchtet. Eine der beiden Protagonisten, Ja’ana K'jonasoidt Hakon T’Arastoydt, eine Bewohnerin von Galdäa, ist der Katalysator, der alle Ereignisse in Bewegung setzt. Karsten Kruschel beschreibt sie als faszinierende, in drei, später vier Persönlichkeiten aufgespaltene Alien, und kann so sehr schön zwischen den einzelnen Erzählperspektiven wechseln.

Der Roman ist aus mehreren Kurzgeschichten entstanden, die Karsten Kruschel im Laufe der letzten Jahre geschrieben hat. Ich finde, im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten, daß das entstandene Konglomerat sich nahtlos aneinanderreiht und keine Story zuviel enthalten ist. Insbesondere die Geschichten um Tasso Sanderson und der mit ihnen einhergehende Stilbruch haben mir gefallen - ganz davon abgesehen, daß diese Nebenhandlung mich stark an die Ancients von "Babylon 5" erinnern.

Mein Fazit : Eine typisch deutsche Space Opera, nicht-triviale klassische SF. Unbedingt lesenswert.

Samstag, 24. März 2012

John Ringo : Planetenkrieg – Feindliche Übernahme



John Ringo : Planetenkrieg – Feindliche Übernahme
Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Heyne, Deutsche Erstausgabe 2012, 672 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Heinz Zwack
Original : Baen 2010
ISBN: 978-3-453-52921-2


Aliens entdecken die Erde. Sie installieren im erdnahen Raum ein Hyperraum-Sprungtor zu anderen Planeten und verschwinden wieder, nicht ohne darauf hinzuweisen, daß sie, die Glatun, keine Gewähr gegen eventuelle feindliche Übergriffe anderer Rassen geben. Und prompt wird die Erde von den Horvath besetzt, die die komplette Metallförderung der Erde als "Schutz" beanspruchen.

John Ringo wollte ich schon immer mal lesen. Aber den ersten Band des Posleen-Zyklus habe ich irgendwie nie bekommen. Als ich dann "Planetenkrieg" sah und feststellte, daß dies der erste Band eines neuen Zyklus ist, habe ich neugierig zugegriffen und gleich mit dem Lesen angefangen.

Dieser Band hat mich schockiert. Ich dachte immer, Heinlein ist tot, muß aber feststellen, daß er heutzutage unter dem Pseudonym "John Ringo" weiterschreibt. :-)

Im Ernst, "Planetenkrieg" ist derartig brilliant geschrieben, daß ohne weiteres Heinlein exakt dieselbe Geschichte in exakt dem gleichem Stil hätte schreiben können. Es beginnt damit, daß die Aliens "geerdet" sind, weniger Exoten im Brandhorstschen Sinne, sondern Leute wie Du und ich. Mit kommunistischen und kapitalistischen Gesellschaftsformen, Freihändler-Vereinigungen, politischen Querelen, Expansionsgelüsten, Degenerationserscheinungen undsoweiter undsofort.

Dann ist da Tyler Vernon, der "Held" des Romans. Arbeitslos geworden hält er sich mit Hilfsjobs über Wasser und macht auf einem SF-Con (das Genre ist nach der Torinstallation praktisch tot) die Bekanntschaft eines Glatun-Händlers. Verzweifelt auf der Suche nach irgendeiner Handelsware kauft er den nächsten 1$-Laden leer - und stellt fest, daß Ahornsirup wie seeeehr guter Schnaps auf die Glatun wirkt. Wie er damit die Horvath besiegt und die Menschen zu den Sternen führt werde ich hier nicht verraten, viel Spaß beim Lesen.

Die Ähnlichkeit, ja fast schon Identität mit Robert A. Heinlein zeigt sich bereits im ersten Auftreten des Tyler Vernon. Er kommt gerade so mit verschiedenen Hilfsjobs über die Runden, nachdem sein Job in der IT und seine Karriere als SF-Schriftsteller durch das Auftreten der Aliens den Bach runterging. Dabei gibt er nicht auf, ist ungehemmt optimistisch, sozusagen die moderne Version des Lazarus Long und träumt, genau wie dieser, den amerikanischen Traum. Seine Geschäfte mit dem Glatun-Händler, der sich im Nachhinein als Kapitän eines Tramp-Frachters entpuppt, ebenso wie die nachfolgenden Ahornsiruptransaktionen lesen sich so, als würden sie von Delos D. Harriman, "The Man Who Sold the Moon", persönlich durchgeführt worden. Und dies sind nur die offensichtlichsten Parallelen, der geniegte Heinlein-Fan findet noch diverse andere Analogien.

Aber John Ringo kennt nicht nur seinen Heinlein, auch ansonsten kennt er sich in der klassischen und modernen SF aus. Am schönsten wird der Bezug zu anderen Werken bei dem Aufbau von Troja. Tyler Vernon gewinnt Metalle aus Asteroiden. Einen davon aber bläst er stattdessen mittels eines Eisasteroiden auf, so daß eine meterdicke Kugel entsteht. Schießscharten rein und fertig ist der Todesstern. Natürlich werden diese Torpedorohre nicht geradlinig angelegt :
Schußkanäle zu schaffen, die gerade ins Innere führten, war ein sicheres Rezept für eine Katastrophe. Irgendein Schwachkopf in einem X-Wing würde vorbeifliegen und einen Energietorpedo in die Hauptenergieversorgung fallen lassen. Und jeder weiß, wozu das führt. 
Der Roman liest sich einfach nur schön, ein echter Genuß. Jetzt werde ich mir auch den Rest von John Ringo besorgen. Auf den ebenso wie den nächsten Roman des Zyklus bin ich mal gespannt ...

Leseprobe
Wikipedia-Eintrag zu John Ringo

Freitag, 23. März 2012

Ich liebe Kristine Kathryn Rusch

Ich liebe Kristine Kathryn Rusch.

Nicht nur schreibt sie gute Bücher, sondern auch geistreiche Kommentare in ihrem Blog.  Am liebsten lese ich da die "Business Rusch", in der KKR Details über das Vermarkten ihrer Bücher beschreibt. Als Nicht-Kreativer, reiner Rezipient und begeisterter Leser ist dieser Einblick in die Welt einer Autorin schon faszinierend.

Und von daher lache ich mich kringelig, wenn ich solchen Blödsinn wie den von Sven Regener lesen muß. Der gute Mann hat nicht geschnallt, daß wir 2012 schreiben und nicht mehr 1962. Ich empfehle ihm (und allen anderen, die seiner Meinung sind), das Studieren der Artikelserie "Changing Times" von KKR.

Und aus exakt dem gleichem Grund stehe ich auf Kevin J. Anderson. Ok, er hat diese unschönen Dune-Prequels geschrieben. Nichtsdestotrotz ist auch sein Blog lesenswert. Etwa dieser Artikel über den Preis von eBooks. Und wie man sie als Künstler am besten verkauft, nämlich selber. Um auch selber die beste Rendite aus seiner Kunst zu ziehen.

Diese Lektionen scheinen einige Leute hier in Deutschland dringend studieren zu müssen. Um in der heutigen Zeit anzukommen. Und nicht weiterhin im letzten Jahrtausend steckenzubleiben. Vielleicht werden sie dann auch so erfolgreich wie Kristine Kathryn Rusch und Kevin J. Anderson.

Samstag, 17. März 2012

Die Mars-Chroniken


Die Mars-Chroniken (1980)
Darsteller : Rock Hudson, Gayle Hunnicutt, Maria Schell, Wolfgang Reichmann,
Bernie Casey, Roddy McDowall, Michael Anderson Jr. und andere
Regisseur : Michael Anderson
Musik : Stanley Myers
FSK ab 12 Jahren, 281 Minuten


Die "Mars-Chroniken" beschreiben die Besiedlung des Mars durch die Erde, beginnend bei den ersten Erkundungsmissionen. Nachdem die Erde durch einen Atomkrieg unbewohnbar wird, leben die letzten Menschen auf dem Mars und beginnen sich als Marsianer zu verstehen.

Diese dreiteilige Mini-Serie basiert auf dem Buch von Ray Bradbury und fängt weitestgehend seine Visionen ein. Dabei weicht Richard Matheson in seiner Filmversion an einigen Stellen deutlich von Bradburys geschriebener Version ab, was der Serie aber nur gut tut. So versucht Matheson, eine mehr "runde" Version der Besiedlung des Mars zu erzählen. Dazu werden die Handlungsträger einiger Bradbury-Stories umdefiniert, so daß beispielsweise die Begegnung zweier Zeiten der Kommandant der ersten erfolgreichen Erkundungsmission und spätere Gouverneur des Mars durchlebt. Auch andere Handlungsträger werden immer wieder aufgegriffen, so daß man den Eindruck einer kontinuierlichen historischen Entwicklung mit den gleichen Protagonisten bekommt.

Sehr positiv an dieser Serie ist, daß das Bradburysche Feeling eingefangen wird. Die echten Marsianer sind "anders", unheimlich fast. Obwohl humanoid stellt die Serie sehr schön diese Andersartigkeit dar. Ebenso wie bei Bradbury sind auch bei Matheson die Marsianer nicht vollständig konsistent, die erste Episode, in der ein eifersüchtiger Marsianer die erste Expedition tötet, zeigt ganz andere Marsianer als bei der zweiten Expedition, die auf eine nachgebaute Stadt aus Illinois treffen. Was der Film mit seinen Mitteln allerdings vielleicht sogar besser als das Buch transportiert ist die Architektur, das Exotische des alten Mars. Hier wurde stilbildend gearbeitet, daß sich das Ansehen der Serie auch heute noch lohnt. Im klassischen Stil der 70er Jahre wird eine exotische Gegend derartig faszinierend dargestellt, daß mein Sohn mich nach der Serie ganz begeistert nach ähnlichen Filmen fragte. Außer "Zardoz", für den er noch zu jung ist, fiel mir da allerdings nichts passendes ein.

Die gesamte Serie kommt in excellenter Bildqualität von meinem Lieblingslabel, Koch Media. Im Gegensatz zur Fernsehausstrahlung sind hier die Folgen auch ungekürzt, was ein paar Stellen mit Original-Dialogen zur Folge hat. Nicht störend, besser jedenfalls als eine komplette Neusynchronisation. Für SF-Serien-Fans ein unbedingtes Muß.

Freitag, 16. März 2012

Franco Nero : Django / Keoma


Django (1966)
Regie : Sergio Corbucci
Darsteller : Franco Nero, Loredana Nusciak, Eduardo Fajardo, José Bódalo u.a.
Musik : Luis Enríquez Bacalov, Franco Migliacci (Lyrics)


Ein Fremder kommt in ein heruntergekommenes Kaff und schleppt einen Sarg hinter sich her. In dem befindet sich eine Gattling Gun, ein frühes Maschinengewehr. Damit metzelt er die einen Bösen nieder, die anderen werden von der mexikanischen Armee umgebracht und den Oberbösen erschiesst Django trotz zwei gebrochener Hände am Ende noch auf dem Friedhof.

Dann ist der Film aus und man fragt sich, warum dieser Film so einen großen Ruf hat. Er ist nämlich schlicht und einfach nicht gut. Gerade im Vergleich zu den Clint-Eastwood-Filmen "Für eine Handvoll Dollar" bzw. "Für ein paar Dollar mehr" fällt Django extrem ab. Dies liegt weniger an der Geschichte selber, die gar nicht so uninspiriert erzählt wird, sondern an zwei ganz banalen handwerklichen Mängeln. Zum ersten wird das Geheimnis des Sargs und seines Inhalts viel zu schnell gelüftet und der Gag verpufft. Zum anderen redet Django einfach zuviel. Franco Nero hat hier in 10 Minuten mehr Dialog als Clint Eastwood im gesamten Film. Das widerspricht einerseits der Figur des Django und macht ihn andererseits auch deutlich weniger gefährlich als "Joe" in den Dollar-Filmen.

Nichtsdestotrotz war Django zu seiner Zeit stilbildend und zog eine erhebliche Reihe an Nachahmern nach sich. Dies wird nur verständlich, wenn man sich die Situation des Westerns zu dieser Zeit vergegenwärtigte. Der klassische John-Wayne-Western der 50er und 60er war zu dieser Zeit tot, man sprach von "going to Europe for recreation" als Euphemismus für die Teilnahme an einem Italo-Western. Und hier waren die Dollar-Filme ebenso wie "Django" etwas Neues, etwas deutlich Brutaleres und weniger familienfreundlich als die US-Western. Der Impact, den diese Filme auch auf den amerikanischen Markt hatten, wird dann beispielsweise durch den späten Peckinpah dargestellt.


Keoma (1976)
Regie : Enzo G. Castellari
Darsteller : Franco Nero, Woody Strode, William Berger u.a.
Musik : Guido & Maurizio De Angelis


Keoma kehrt aus dem Bürgerkrieg in seine Heimatstadt zurück. Seine drei Stiefbrüder haben sich mit dem Gangster Caldwell verbündet, der die Stadt terrorisiert. Mit der Hilfe seines Vaters, einem alterndem Revolverhelden, und einem ehemaligem Sklaven bricht er das Terror-Regime. Sein Vater stirbt dabei und in den letzten Sequenzen des Films muß Keoma sich gegen seine Stiefbrüder verteidigen.

Im Gegensatz zu "Django" ist "Keoma" eher unbekannt. Zu Unrecht, denn dies ist ein großer Film, ein Western in der Tradition von Ingmar Bergmann und Monte Hellman. Und er ist europäisch bis ins Mark, in den Staaten hätte dieser Film nie gedreht werden können. Das beginnt damit, daß bereits in den ersten Minuten der Tod in der Gestalt einer alten Frau auftaucht und regelmäßig an den passenden Stellen des Films wiedererscheint. Diese Surrealität und Symbolik wird gegen Ende des Films noch einmal getoppt, wenn Keoma an einem Rad gekreuzigt wird.


Auch ist dieser Italo-Western, relativ zu "Django", deutlich weniger belanglos. In der Rolle des Niggers George zeigt Woody Strode, daß mit dem Bürgerkrieg die Emanzipation der Schwarzen noch in keinster Weise beendet war. Die Ausrottung der Indianer wird nebenbei ebenso kritisiert wie die oftmals eindimensionale Sicht der Amerikaner. Castellari zeigt hier in seinen Rückblenden, daß Situationen nicht so einfach entstehen, sondern eine Vorgeschichte haben. Bemerkenswert empfand ich den Kain/Abel-Aspekt, der durch die Geschichte von Keoma und seinen Halbbrüdern dargestellt wird.

Was mich persönlich an diesem Film fasziniert, ist sein Anderssein, seine non-Mainstream-Attitüde. Und seine impliziten Filmzitate. Wenn Keoma am Anfang auftaucht, reitet er in eine apokalyptische Ruinenstadt, vergleichbar dem "Siebenten Siegel". Ähnlich wie Peckinpah in "Getaway" setzt Castellari hier die Zeitlupe als Stilmittel ein, wenn ein Opfer von einer Kugel getroffen wird. Das sind die beiden Filme, die mir als erstes aufgefallen sind, der Film-Fan wird noch mehrere weitere Zitate finden können (und ich will ja nicht allen Spaß beim Sehen vorwegnehmen).

Die Musik der "Oliver Onions" hat mir nicht so gefallen, da fand ich den Score aus "Django" besser. Was nicht wirklich wundert, schließlich ist der Komponist Bacalov ein enger Freund Morricones, dessen Fan ich wiederum bin. Ist also wahrscheinlich Geschmackssache. Sehr gefallen hat mir aber, daß die DVD den volltändigen Film enthielt und nicht die gekürzte deutsche Version. Deshalb gab es zwar ein paar Szenen italienisch mit deutschen Untertiteln, die waren aber unproblematisch sehbar und haben das Film-Feeling in keinster Weise unterbrochen.

Beide Filme, "Django" als auch "Keoma" sind unbedingt sehenswert, ersterer aus cineastisch-historischen Gründen, letzterer aufgrund der inhaltlichen und stilistischen Qualität. Gerade bei "Keoma" sieht man deutlich, wie sehr sich ein eigentlich profaner Western vom durchschnittlichem Film abheben kann und was man alles mit einem Genre machen kann, wenn man die Konventionen ignoriert.

Montag, 5. März 2012

ASUS-Notebooks gegen Space Invasion versichert ?

Vor kurzem gab es die Meldung im Netz, daß ASUS in seiner Garantie explizit Invasionen ausschliesst. Damals lautete der Garantie-Text :
Furthermore, the warranty will not apply to or be valid under conditions including but not limited to the following:
  • [...]
  • There is damage caused by natural disaster, intentional or unintentional misuse, acts of war, space invasions, abuse, neglect, improper maintenance, or use under abnormal conditions
 Heute dagegen lautet er :
Furthermore, the warranty will not apply to or be valid under conditions including but not limited to the following:
  • [...]
  • There is damage caused by natural disaster, intentional or unintentional misuse, acts of war, abuse, neglect, improper maintenance, or use under abnormal conditions
Wie muß ich das jetzt verstehen ?
Ist ein ASUS-Notebook jetzt gegen Invasionen der Außerirdischen versichert ?
Hat ASUS Kontakte, die dem Management mitgeteilt haben, daß die Invasion verschoben wird und sie sich keine Sorgen mehr machen müssen ?
Ist die Invasion schon vorbei, die Erde von Außerirdischen unterwandert, so daß eine Garantie keinen Sinn mehr macht ?
Fragen über Fragen ...

Gefunden bei Gizmodo


Übrigens ist ASUS auch ansonsten für SF-Fans gar nicht so uninteressant :

ASUS Notebooks Experience Zero Defects throughout a 600-day Space Mission.

Two ASUS notebooks were selected by R&K—a major supplier of computers and electronics for aeronautic missions to outer space—to provide astronauts with dependable computing during a mission on the MIR Space Station. Both notebooks experienced zero defects throughout the 600-day period. 「The ASUS notebooks never overheated like some of the ones made by other companies,」 said Sergei Avdeev, the Russian astronaut on the space mission. 「Thermal flow in space and on Earth is completely different. Only notebooks with the best heat dissipation solutions can survive continuous operation. We turned the notebooks on in the morning and left them on all day without a problem.
 Quelle : ASUS-Website

Und der Shop kommt mir auch recht günstig vor.

Sonntag, 4. März 2012

Brent Weeks : Black Prism


Brent Weeks : Black Prism
Orbit 2010, 735 Seiten


Gavin Guile ist der hoch geehrte Lord Prisma. Allein seine magischen Fähigkeiten, seine Intelligenz und seine Überzeugungskraft bewahren den unsicheren Frieden im Reich. Doch Gavin bleiben nur noch fünf Jahre zu leben. Fünf Jahre, um fünf unmögliche Ziele zu erreichen. Da erfährt er, dass er einen Sohn hat, und von der Gefahr für dessen Leben. Doch um den unschuldigen Jungen zu retten, muss Gavin sein dunkelstes Geheimnis offenbaren – und damit das Reich zerreißen. Denn sein Leben fußt auf einer Lüge, und seine Macht ist lediglich geraubt. Kann er diesen Preis bezahlen, um sein einziges Kind zu retten? (Klappentext der deutschen Ausgabe)

Nachdem mir das Lesen des "Night Angel"-Zyklus von Brent Weeks doch insgesamt Spaß gemacht hat, habe ich sofort zugegriffen, als bei Thalia ein neues Buch von ihm auslag. Und es hat sich gelohnt, der Roman ist flüssig und spannend erzählt. Um hier nicht zu spoilern kann ich einen der wesentlichen Angelpunkte des Romans nicht im Detail ausbreiten, es ist nur auffallend, daß dieser Roman deutlich strukturierter und durchgeplanter ist als seine Erstlings-Trilogie. Ebenso wie beim "Night Angel" wird hier bei den "Lightbringern", wie die Saga im Original heisst, ein starker Fokus auf die Gesellschaft gelegt und sehr schön dargestellt, welchen Einfluß die Magie auf das Leben hat. Brent Weeks vermeidet hier alle Mängel, die mir beim "Night Angel" aufgefallen sind, das Magie-System ist durchgeplant und logisch innerhalb seiner Grenzen, die Geschichte selbst enthält keine Fülsel, sondern kommt schnell auf den Punkt, so daß ein Abgleiten in den Wheel-of-Time-Stil nicht zu befürchten ist.

Beim Magie-System ist mir aufgefallen, daß die originelle und strukturierte Entwicklung sehr stark an die verschiedenen Magie-Systeme Brandon Sandersons erinnern. Die beiden kennen sich entweder oder Brent Weeks hat sich diese Basis von Sanderson zum Vorbild genommen. Das heisst beileibe nicht, daß Weeks irgendwo abgeschrieben hat, im Gegenteil : Die Magie aus "Black Prism" ist originär und phantastisch, vorher meines Wissens noch nie dagewesen. Aber diese logische und strukturierte Entwicklung kenne ich von den Sanderson-Romanen, etwa "Elantris" oder die "Nebelgeborenen". Wenn Weeks diese Basisarbeit auch in seinen nächsten Romanen betreibt, können wir Leser uns auf einen faszinierenden Konkurrenzkampf zwischen Weeks und Sanderson einstellen.

Ich habe "Black Prism" im amerikanischem Original gelesen, auf Deutsch ist es bei Random House erschienen. Dort gibt es auch deutsche Leseproben, wer sich für das Original interessiert, sei auf Brent Weeks' Homepage verwiesen.

Deutsche Ausgabe bei Blanvalet :


Brent Weeks : Schwarzes Prisma
Aus dem Englischen von Hans Link
Deutsche Erstausgabe, 800 Seiten, 15,- €
ISBN: 978-3-442-26816-0

Samstag, 3. März 2012

Han-Solo-in-Carbonite-Eis


Die Szene, in der Han Solo in Carbonit eingefroren wird, kennt jeder. (Ok, vielleicht nicht diesen Directors Cut, aber wir wissen doch alle, worum's geht.) Aber wer hat schon einmal von Eis am Stiel gehört, in dessen Innerem ein Han Solo drin ist, den man durch Schlecken befreit ? (Ist das eigentlich noch jugendfrei ?) Oder von einem Todesstern-Basketball ? Oder von einem Pepsi-Spender in Form der Cantina von Mos Eisley ? Alles Werbeideen, die abgelehnt wurden. Mehr davon auf Actionfigureinsider.com.

Gefunden bei Geeksaresexy

Und wo wir gerade dabei sind : http://imgur.com/SAdYb

"It’s really that simple."

Einige Sachen sind einfach. Ganz einfach.

Wenn Du jemanden nicht magst, geh' mit ihm kein Bier trinken.
Wenn Dir das Essen in einem Lokal nicht schmeckt, geh' da nicht hin.
Wenn Dir ein Film nicht gefällt, sieh' ihn Dir nicht an.

Einfache Entscheidungen.

Und wenn ich irgendwo schlecht bedient werde oder mir die Politik eines Konzerns mißfällt, kaufe ich dort nicht mehr. Beziehungsweise mache keine Geschäfte mehr mit diesem Konzern. Ganz einfach.

Scheint aber für einige Leute doch nicht ganz so einfach zu sein, persönliche Konsequenzen zu ziehen. Das entnehme ich jedenfalls diesem Blogeintrag von Kristine Kathryn Rusch. Und auch wenn ich einige der Kommentare durchaus nachvollziehen kann, kann, will und werde ich sie nicht akzeptieren. Wenn mir ein Unternehmen wie PayPal, eBay oder Amazon nicht gefällt, aus welchen Gründen auch immer, mache ich keine Geschäfte mit denen. Das hat auch etwas mit Zivilcourage zu tun, mit dem Mut, für seine eigenen Ideale einzustehen. Ist aber vielleicht nicht jedem gegeben. Sollte jedoch idealerweise so sein.

By the way, @Bastei : Wann kommt denn der neue Retrieval Artist-Roman raus ?