Samstag, 5. September 2015

TERRA Sonderband 35 - A. E. van Vogt : Die Waffenhändler von Isher


Alfred Elton van Vogt : Die Waffenhändler von Isher (The Weapon Shops of Isher)
Terra Sonderband 35, 25.11.1960
Deutsche Erstausgabe
Originalausgabe fix-up 1951
Originalstories 1941-1949
Aus dem Amerikanischen von Lothar Heinecke
Titelbild : Johnny Bruck


Seit Jahrtausenden herrscht im Imperium der Menschheit das Gleichgewicht der Kräfte zwischen dem Kaiserhaus Isher und den Waffenschmieden, die allen zu Unrecht verfolgten Bürgern die Chance geben, ihr Recht mit der Waffe in der Hand zu verteidigen.

Mit der Thronbesteigung durch die junge und ehrgeizige Kaiserin Innelda wird die Situation des Imperiums kritisch, zumal der Großrat der Waffenschmiede seine eigentliche Wächteraufgabe weniger gewissenhaft erfüllt als bisher.

Und als MacAllister, der Mann aus dem 20. Jahrhundert, auftaucht, spitzt sich die Lage vollends zu - und der Machtkampf, der nun entbrennt, droht die Grundfesten des Imperiums zu zerstören.
Klappentext der HEYNE-Ausgabe

"Die Waffenhändler von Isher" ist ein Fix-Up der drei Kurzgeschichten "The Seesaw" (Analog, Juli 1941), "The Weapon Shop" (Analog, Dezember 1942) und "The Weapon Shops of Isher" (Wonder Stories, Februar 1949). Eins von van Vogt schlechtesten. Wie schlecht es ist, war mir nie bewusst, bis ich die (unbedingt empfehlenswerte) Ausgabe der Isher-Geschichten im Rahmen der Reihe "Bibliothek der Science Fiction" von Heyne gelesen habe. Dort sind die Originale abgedruckt, insbesondere "The Seesaw" gewinnt hier eine ganz andere Qualität.

Derartige Fix-Ups von van Vogt lassen auch die (nicht unberechtigte) Kritik an Kürzungen in deutschen Ausgaben relativiert erscheinen. Das unbedingte Hängen am Originaltext ist eine Mode der Moderne, zu Beginn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts war man noch ganz anders drauf. Von Verleger- als auch Autorenseite. Jahrzehnte später war das anders, da wurden stilistische Merkmale als "überflüssig" entfernt und haben den Ausgaben (insbesondere bei TERRA-Taschenbüchern) nicht gut getan.

Das liegt allerdings auch daran, daß später literarische SF geschrieben wurde, während van Vogt noch voll der Ideen-SF zugewandt ist. Gerade in den Isher-Romanen sind seine Charaktere eindimensional, seine Beschreibungen überarbeitungswürdig, sein Weltenbau - in dem jeder Haupt- und Nebendarsteller andauernd von der Welt, in die er hineingeboren ist, überrascht wird - suboptimal. Trotzdem haben die Isher-Romane ihr eigenes Flair und ich lese sie eigentlich immer gerne wieder. Alfred Elton van Vogt konnte eben erzählen.

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