Dienstag, 8. März 2016

TERRA EXTRA 018 - Clark Darlton : Der Mann der die Zukunft stahl

Clark Darlton : Der Mann der die Zukunft stahl
Terra Extra 18, 10.05.1963
Neuauflage
Originalausgabe Pabel UTOPIA Grossband 24 (1955)
Titelbild : Johnny Bruck


Die Zeitmaschine wird erst in tausend Jahren erfunden - aber der Erfinder geht mit ihr nicht in die Zukunft, sondern kehrt in die Vergangenheit zurück - und zwar genau um tausend Jahre, wo er uns antrifft. Die daraus entstehende Situation bringt den SF-Fan Hal Perkins [der von Beruf Raketentechniker ist] in einige Verwirrung. Doch sehr schnell hat er sich gefasst und sieht seine einmalige Chance: hier wird er Gelegenheit finden, die Geheimnisse der Zukunft zu stehlen, um die Geschichte der Raumfahrt zu beschleunigen. Sein Plan gelingt, und Das Ergebnis ist: die erste Rakete zum Mars! Doch der Zeitreisende kennt aus seiner Geschichte das Schicksal dieser ersten irdischen Raumrakete und warnt Perkins. Für Perkins jedoch gibt es kein Zurück mehr. Sein Leben gehört der Zukunft.
Klappentext UTOPIA

Eine Zeitmaschine, um die es hier in der Hauptsache geht, wird erst in tausend Jahren erfunden - und doch spielt der Roman vorwiegend in der Gegenwart! Das ist kein Paradoxon, denn der Erfinder kann mit seiner Zeitmaschine nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit aufsuchen und dadurch etwas bewirken, was man nur als "Diebstahl an die Zukunft" bezeichnen könnte.
Teaser TERRA EXTRA

Wer hier eine echte Zeitreisengeschichte erwartet, dürfte bitter enttäuscht werden. Clark Darlton spielt hier nur rudimentär mit den Möglichkeiten und Paradoxa herum, der Roman bleibt eine simple Wir-erreichen-den-Mars-Geschichte. Dabei machen die Simplizität ebenso wie die Naivität der Handlung den eigentlichen Charme des Romans aus. Darlton gelingt es, den Leser mitzureißen und ihm en passant und ohne daß es dem Leser auffällt einen gehörigen Schuß Humanismus zu predigen. Das macht den Roman, der damals schon einen großen Teil der SF-Leserschaft in Deutschland erreicht hat, um so interessanter. Und selbst wenn er heute, 60 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, etwas verstaubt wirkt, ist doch daß Anliegen von Clark Darlton auch jetzt noch zwischen den Zeilen zu spüren.

Die ersten Hefte der TERRA EXTRA-Reihe bestehen hauptsächlich aus Nachauflagen von Scheer und Darlton. Ich fand und finde es interessant, diese beiden Autoren hier auch parallel zu lesen. Ganz sicher werde ich da noch etwas zu direkten Vergleich schreiben, aber ich möchte einige Eindrücke (gerade von Darlton, von dem ich noch nicht soviel gelesen habe) davor nochmal bestätigt haben. Und dazu bietet sich TERRA EXTRA einfach an. Mal sehen, wann ich dazu komme.

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